Dienstag, 15. August 2006

Alfa 159 1.9 JTS in der Netzeitung: leidenschaftlich lahm

Der Journalist Jürgen Wolff hat für die Netzeitung den Alfa 159 testen dürfen und dabei die Schönheit des Autos faszinierend gefunden, die Motorisierung mit 1.9 Liter aber als "leidenschaftlich lahm" bezeichnet. Wolff bezeichnet sich als Fan der Marke Alfa Romeo und als solcher outet er sich auch im Text. Der 1.9 Liter Benziner ist aber eher etwas für Sparsame denn für Alfisti, so sein deutliches Fazit.

Seine Worte:
"Alfa hat mächtig viel Vorschuss an Sympathie. Und mit dem «kleinen» 159 einen Teil davon leider auch verspielt. Wunderschön, atemberaubend - das ist der Alfa auch als 159er. Aber Sound hat sein Motor genauso wenig wie Charakter oder italienische Leichtigkeit. Zumindest als 1.9 JTS.

Schwärmen wir aber noch ein wenig, bevor es unerfreulich wird: Das von Giorgetto Giugiaro verantwortete Design ist so, wie es nur Alfa kann. Und es der Name des Designers verspricht. Der V-förmige Chrom-Kühlergrill ist so klassisch schön, dass er selbst deutsche Zulassungsbeamte dazu gebracht hat, das Kennzeichen bei allen Alfa nicht zentral (und verschandelnd) sondern links von der Mitte zu erlauben.

Darüber die schmalen Augenschlitze mit den jeweils drei pupillenartigen Rundscheinwerfern links und rechts. Alfa-Fans bekommen bei diesem Anblick weiche Knie. Dann die lang gestreckten, pfeilförmigen Flanken und das hohe Heck mit den mandelförmigen Rückleuchten, die das Motiv der Scheinwerferfront wieder aufnehmen.

Innen das Gleiche. Sportliches Flair. Geriffelte Aluminiumblenden, in die alle Rundinstrumente geschnitten sind. Edel wirkende Ledersitze, die zudem auch noch gut geschnitten sind und dank ihrer Verstellbarkeit auch größeren Fahrern ausreichend Platz bieten. Zumal auch das Lenkrad in Höhe und Tiefe verstellbar ist. "

Zitat Zwei:
"Unter der langen Haube werkelt beim 1.9 JTS ein Allerweltsmotor. Eigentlich eines Alfas unwürdig. Das fängt beim Sound an - er hat keinen. Nichts röhrt. Nichts brabbelt im Leerlauf vor sich hin. Nichts kündet akustisch von der italienischen Freude an Fahren. Und genau so lustlos fährt er sich auch. Der Start-Knopf täuscht Sportlichkeit nur vor. Behäbig und widerwillig setzt sich der 1,9-Liter-159er in Bewegung. Bergfahrt ist Mühe - man kann das Gaspedal gar nicht so tief durchtreten, wie man es vom Gefühl her möchte. Und mediterrane Leichtigkeit beim Überholen fühlt sich anders an.

Bei niederen Drehzahlen kommt der Vierzylinder einfach nicht in die Puschen, bei hoher Drehzahl geht ihm schnell die Puste aus. Von den 118 kW/160 PS aus den 1859 ccm Hubraum merkt man wenig, ebenso wie von den 190 Nm maximalem Drehmoment, das bei 4500 U/min anliegt. Für den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h braucht er fast zehn Sekunden. Bei 212 km/h ist Schluss. Als Verbrauch gibt Alfa selbst 8,7 Liter Super auf 100 km an, da der müde Viertakter aber zum Gasfuß verführt, liegt der reale Verbrauch eher in der Gegend von zwölf Litern. Fazit: Mit dem «kleinen» Benziner ist der Alfa 159 schlicht untermotorisiert."

Den ganzen Artikel lesen kann man hier:

http://www.netzeitung.de/autoundtechnik/fahrberichte/429182.html

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