Donnerstag, 30. Oktober 2008

AlfaNews-Redaktor Didi Klement testet Alfa-Sondermodell 147 Ducati Corse - Update

Alfa Romeo hat den neuen Alfa Romeo 147 Ducati Corse Ende 2007 an der Bologna Motorshow erstmals präsentiert. Vor einigen Tagen durfte ich einen Testwagen in Empfang nehmen und den aufgemotzten Alfa 147 eine ganze Woche lang Probe fahren.

Der Test begann mit einem Fast-Desaster! Auf der Autobahn von Zürich nach Winterthur hätte ich fast eine Polo-Fahrerin touchiert die ihren Vordermann bedrängelte. Durch den toten Winkel im Alfa 147 habe ich den Polo nicht gesehen und wusste von der ersten Stunde an, welche Tätigkeit modernere Rückspiegel unnötig machen. Der Blick nach hinten links beim Überholen war mir abhanden gekommen, der Brera benötigt den nicht.


Das Fazit vorne weg:
Der von Alfa Romeo Schweiz zur Verfügung gestellte Alfa 147 Ducati Corse ist ein absolutes Geschoss. Der Drang nach Geschwindigkeit ist enorm und wer den Alfa 147 in der Standardausführung mit dem Ducati Corse vergleicht, kommt ins Schwärmen. Die Leistung von 170 PS und das geringe Gewicht sorgen im Stadtverkehr für schnelle Ampelsprints, bei denen man den Tacho im Auge behalten muss, damit man nicht die 50er-Beschränkung massiv überschreitet. Auf der Autobahn und auf Landstrassen ist der erste Eindruck enorm agil, ständig will der Ducati Corse, dass der Fahrer prüft ob das Limit höher und höher liegt.



Drei Farben sind möglich, Sportlichkeit gehört dazu
Der Ducati Corse ist Alfas Idee, aus dem Sportsponsoring von Ducati eine Autoserie umzusetzen, die möglichst nah an der Serie ist aber enorm Ducati-lastig daher kommt. Es gibt drei verschiedene Karosserie-lackierungen - "Rosso Giulietta" (Rot), "Nero Etna Micalizzato" (Schwarz) und "Bianco Ghiaccio" (Weiss). Unter den Blinkern und auf der Heckklappe prangt als Reliefdruck in verchromtem Rahmen das Logo "Ducati Corse".

Alfa Romeo schreibt im Originalzitat:
„Die Marke Ducati Corse, eine weltbekannte Marke, vereint in sich alle Werte der Marke Alfa Romeo, also Sportlichkeit, Technologie und Kampfgeist. Tatsache ist, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Marken bei den Championships MotoGP und Superbike nicht erst gestern begann. Mit Alfa Romeo als offiziellem Sponsor hat das Team Ducati und Casey Stoner bei der Weltmeisterschaft MotoGP 2007 Geschichte geschrieben, indem es auf sich die Titel für Fabrikant und Pilot vereinte, eine Heldentat, die kein europäischer Fabrikant seit 1974 vollbringen konnte.
Im zweiten Jahr in Folge ist Alfa Romeo auch der Hauptsponsor des Superbike World Championship und bestätigt somit die enge Verbindung zur Welt der Motorräder. Die Sonderserie Alfa 147 Ducati Corse soll die Bestätigung dieser Verbindung darstellen. Mit einer durch und durch sportlichen Ausrüstung verfügt der Alfa 147 Ducati Corse über einen Motor 1.9 JTDM mit 170 PS, einer Geschwindigkeit von 0 auf 100 Km/h in knapp 8 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 215 Km/h. „



Der Alfa 147 ist mit der Bezeichnung Ducati Corse absolut das sportlichste, was Alfa im Bereich Kleinwagen letzten Endes in den vergangenen Jahren auf die Beine stellte. Der Alfa 147 GTA war ein Renner aber teuer im Unterhalt und mit hohem Benzinverbrauch gesegnet. Der Ducati Corse ist dazu verglichen richtig genügsam, denn im AlfaNews-Test benötigt der Wagen rund 7 Liter Diesel auf 100 km/h, wenn man den Sportknopf nicht zu oft drückt. Der Sportknopf pusht das Zusammenspiel zwischen Gaspedal und Motor auf echte 170 PS und den Unterschied mag man gut merken. Nötig ist das bei Autobahn-Einfahrten aber gefährlich ist das auch, wenn man den Knopf nicht beherrscht. Mit dem Knopf wird nicht wirklich die Leistung aber sehr wohl das Gaspedal gesteuert, schreibt Alfa Romeo in einer Mitteilung. Das heisst, man kann auch zu früh ansetzen, zum Beispiel bei schnellen Bergfahrten und dann mit dem Sport-Modus und dem Q2 fast abheben, weil man den Zeitpunkt mit der Gasannahme zu schnell angeht. Der Q2 Antrieb mit der Sperrdifferential-Antriebsachse ist aber glücklicherweise mit einem Stabilisator gekoppelt, das verhindert den Abflug. Aber ich bin überrascht, wie sportlich der DC das Gas annimmt und wie schnell er die 170 Pferde laufen lässt. Selten habe ich ein so direkt agierendes Fahrzeug gesteuert.



Das Sondermodell Ducati Corse wird von einem leistungsgesteigerten Common-Rail-Turbodiesel angetrieben. Der 1.9 JTDM 16V leistet nun 170 statt 150 PS und beschleunigt den Ducati Corse in 8,0 statt 8,8 Sekunden auf 100 km/h (Werksangabe). Die Höchstgeschwindigkeit stieg um acht auf 215 km/h an, auch das ist Werksangabe.

Unendlich komfortabel ist die Sitzhaltung im Ducati Corse. Die eingebauten Sitze (Ausstattung Leder) lassen sich kaum toppen, da bietet nur der Zubehörhandel noch den einen oder anderen Sitz, der einem besser passt. Ein schwarzer Dachhimmel wurde passend zu den speziell designten Sitzen abgestimmt und die Ledersitze sind mit dem Ducati Logo versehen und mit rot abgesteppten Nähten abgesteppt. Das Lederlenkrad, der Handbremshebel und die Schalthebelverkleidung sind ebenfalls in Schwarz-rot ausgeführt, ein Alu-Schaltknauf und Aluminium-Pedale sorgen für ein stimmiges Interieur.

Die Instrumente sind halbwegs gut ablesbar aber wirklich genau fahren kann man mit dem Ducati Corse nicht. In den Instrumenten ist das Ducati-Logo auch hinterlegt und zur Serienausstattung gehren eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein Bose-Soundsystem mit CD-Player, ein Multifunktionslenkrad und das VDC genannte ESP.


Alle DC-Modelle sind mit einem sehr gut ansprechenden Sportfahrwerk und 18-Zoll-Leichtmetallfelgen ausgestattet. Eine Exklusivität der 18-Zoll-Leichtmetallfelgen ist die Hommage an den Motorrad-Rennsport mit dem roten Felgenrand. Gegen die Sportlichkeit gibt es nicht viel zu sagen und wer tiefer geht, muss dafür mehr Bodenwellen ertragen. Seitlich im Schwellerbereich spiegeln Applikationen die Optik der Ducati-Rennmaschine wider. Rot lackierte Bremssättel, ein Heckspoiler und verchromte Auspuffendrohre komplettieren den dynamischen Auftritt.

Der Alfa Romeo 147 Ducati Corse ist in der Energie-Effizienz B angesiedelt, dazu geholfen hat der Diesel-Motor und der Partikelfilter.

Angaben zum Testwagen:
Alfa Romeo 147 1.9 JTD 16V Ducati Corse
Leistung KW/PS: 125/170
CO2-Emissionen: 157
Verbrauch Werk: 8.0/4.8/5.9 (Stadt, Land, Mix)
Testverbrauch: 7.0 Shell UltraPower Diesel
Basispreis: 37'200.00 Franken
Testwagenpreis: 38'700.00 Franken

Noch ein Wort zum Testbericht:
Ich teste gerne Autos und würde eigentlich auch einmal mit anderen Marken fahren gehen aber die Zeit für alle Autos die ich fahren möchte, habe ich sowieso nicht. Deshalb beschränke ich mich auf die italienischen Autos. Der Ducati Corse ist seit einer knappen Woche wieder bei Fiat Schweiz und ich wollte den Artikel am vergangenen Sonntag publizieren. Bei meiner Wanderung auf den Hohen Kasten am letzten Freitag habe ich mich aber böse erkältet und diese Woche die Abende mit Fieber im Bett verbracht. Den News durfte man das nicht anmerken, der Bericht wurde und wurde aber nicht von selber fertig. Morgen Abend werde ich die Fotos zum Ducati Corse Online stellen und auch einige Bilder vom MiTo-Testdrive in dieser Woche bringen, der Artikel dürfte erst am Sonntag fertig werden.

Die Fotos zum Testbericht:
http://picasaweb.google.com/AlfaNews.blogspot.com/TestdriveDucatiCorse2008#

http://www.alfaromeo.ch

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