Dienstag, 7. Oktober 2008

Luca De Meo denkt nur an die Zukunft

Kürzlich war in der Automobil Revue der Schweiz ein Interview mit Luca de Meo abgedruckt, das schon älteren Datums war. Damals behauptete De Meo, Alfa habe aktuell keinen richtigen Alfa wie er sich das vorstellt im Sortiment.

In einem Interview mit der Wirtschaftswoche hat De Meo seinen Standpunkt nun bekräftigt. Er will gemäss Artikel einen neuen, kleinen Roadster und will der Marke mit Leichtbau und kleineren Motoren eine strenge Diät verordnen.

Zitate:
"Die Automobilbranche darbt, doch das Alfa-Romeo-Absatzziel steht: 300.000 Autos pro Jahr soll die schöne Fiat-Tochter bis 2010 verkaufen, was annähernd einer Verdoppelung gegenüber dem 2007er-Absatz entspricht. „Die Fiat-Gruppe hat dieses Ziel ausgegeben und ich bin derjenige, der es schaffen muss. Bisher sehe ich keinen Anlass, das Ziel zurückzunehmen“, gibt sich Alfa-Romeo-Chef Luca de Meo in einem gemeinsamen Interview mit der WirtschaftsWoche und dem Handelsblatt kämpferisch.

De Meo, der seit Dezember 2007 Alfa führt und im Fiat-Konzernvorstand auch das Marketing der Marke Fiat verantwortet, hat kein leichtes Erbe übernommen. Die einst so stolze Marke Alfa Romeo ist seit Jahren in schwerem Fahrwasser. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres sank der Absatz auf dem deutschen Markt gegenüber dem Vorjahr um 53 Prozent – unter anderem bedingt durch einen zweimonatigen Produktionsausfall. Vor allem das noch recht junge Mittelklassemodell 159 und die Sportwagen Brera und Spider liegen unter den Erwartungen, weil sie im direkten Wettbewerbsvergleich zu schwer und zu durstig geraten sind.

„Ja, wir haben ein paar Probleme mit dem Gewicht und dem Verbrauch von 159 und Spider, aber wir arbeiten daran. Wir haben erst kürzlich das Gewicht der Autos um 40 Kilogramm reduziert und wir werden kommendes Jahr eine komplett neue Motorengeneration haben.“ Vollständig, das weiß de Meo, wird er damit die konstruktiven Nachteile der Modelle aber nicht beseitigen können. Die Autos wiegen zum Teil bis zu fünf Zentner mehr als ihre Wettbewerber. De Meo schließt deshalb auch nicht aus, den Marktstart der Nachfolgegeneration vorzuziehen, um mit komplett neu konstruierten und frischen Fahrzeugen in den Markt zu gehen. „Den Lebenszyklus des aktuellen Alfa 159 zu verkürzen ist eine von mehreren Möglichkeiten“, sagt de Meo."

"Was die künftige Modellpolitik anbetrifft, so stellt de Meo den Alfisti nicht nur einen besonders dynamischen Nachfolger des Golf-Gegners Alfa 147 in Aussicht, sondern träumt bereits von einem weiteren Klassiker: „Wenn Sie mich fragen, welches für Alfa ein ähnlich ikonenhaftes Auto werden könnte, wie der 500 für die Marke Fiat, dann würde ich sagen: Das ist der Duetto. Ob wir so ein Auto bauen, muss allerdings Herr Marchionne entscheiden.“ Für den weiterhin geplanten Einstieg in den US-Markt könnten sich die Italiener wohl kein besseres Auto wünschen. Der Duetto Spider, ein kleiner Roadster, wurde durch den Film „Die Reifeprüfung“ vor allem in den USA zum Kultauto, das bis heute als Designikone gefeiert wird. De Meo ist sich sicher: „Wir müssen die Marke Alfa Romeo nicht komplett auffrischen, wie wir das mit Fiat getan haben. Wir müssen nur die Farben wieder zum Vorschein bringen. Die Marke ist immer noch magisch.“"

http://www.wiwo.de/technik/alfa-erhaelt-ein-neues-gesicht-308279/

Kommentar AlfaNews Redaktor Didi Klement:
Erneut denkt De Meo in die Zukunft und nicht an das Heute. Das ist schön und bringt Alfa Romeo in einem bis zwei Jahren wieder auf die Strasse des Erfolges, aber die Durststrecke dorthin ist lang. Die Autos die Alfa Romeo heute produziert und anbietet sind derzeit Brera, Spider, 159, 159 Sportwagon, GT und 147. Diese Autos müssen heute verkauft werden, damit die Händler bei der Stange bleiben, überleben können und die Kunden erhalten bleiben. Für diese Verkäufe wiederum muss Alfa Romeo mehr bieten als Preisnachlässe, denn wenn jemand heute einen Alfa 159 kauft und im kommenden Jahr ist das Schnee von gestern weil neue Motoren auf den Markt kommen, dann wird der Kunde sauer. Die Preisdynamik sollte Alfa Romeo mit Rücknahmegarantien oder guten Tauschofferten auffangen helfen, dann kaufen die Kunden auch heute und bleiben als Kunden für Morgen erhalten.

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