Noch vor zwei Jahren war Fiat eines der großen Sorgenkinder der Branche. Nicht wenige prophezeiten ein baldiges Ende des italienischen Autobauers. die Wirtschaftswoche hat einen grossen Artikel zum italienischen Konzern Online, der sich sehen lassen kann.
Unter anderem geht es um Sergio Marchionne, der Anzüge nicht sonderlich mag. Es geht auch um jetzige Modelle und kommende Fiat-Erlebnisse.
Zitate:
"Der Wert der Fiat-Aktie, die im April 2005 unter fünf Euro gefallen war, hat sich inzwischen auf mehr als 20 Euro vervierfacht - Marchionne hat seine Millionen gut angelegt, zumal er bis 2010 noch einmal 10,5 Millionen Aktienoptionen zu einem Kurs von 6,53 Euro und zehn Millionen weitere zu einem Kurs von 13,37 Euro ausüben kann. Dabei hatten Analysten den italienischen Hersteller noch vor zwei Jahren ganz oben auf der Liste, wenn es um die Frage ging, welcher Autohersteller demnächst ganz von der Bildfläche verschwinden werde. Doch Marchionne, dem anfangs aufgrund der Tatsache, dass er nicht in der Automobilindustrie groß geworden ist, kaum jemand die Sanierung von Fiat zugetraut hatte, ließ sich nicht beirren. Er löste nach dem Tod des legendären Fiat Patrons Gianni Agnelli eine Kultur-Revolution in dem ehemaligen Staatskonzern aus. Er entsorgte in der Führungsetage konsequent alle Posten, die irgendwie nach Frühstücksdirektor rochen. Und er hauchte der Kernmarke Fiat neues Leben ein, indem er sie auf das reduzierte, was sie einst groß gemacht hatte: kleine und praktische Autos, eine gute Präsenz in Schwellenländern und der Verzicht auf Segmente, in denen Fiat wegen des mangelnden Premium-Status ohnehin nicht Fuß fassen kann - etwa in der Oberklasse."
"Antonio Baravalle wirkt mit seinem grauen Anzug, den schwarzen Schuhen und der korrekt gebundenen Krawatte nicht unbedingt wie ein typischer Alfista. Der Alfa-Romeo-Markenchef spricht ruhig, analysiert, geht im Gespräch mit der WirtschaftsWoche ins Detail und ungewöhnlich selbstkritisch mit den eigenen Produkten ins Gericht. Rund 160 000 Autos verkaufte Alfa Romeo im vergangenen Jahr, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Doch mittelfristig hat sich Alfa-Romeo ein Absatzziel von 300 000 Stück gesetzt. "
"Ja, die neue Alfa Romeo Limousine 159 und die Sportwagen Brera und Spider seien wohl etwas schwer geraten, sagt Baravalle. Das klingt zunächst harmlos. Doch die für Alfa ungewohnte Fettleibigkeit hat fatale Folgen für die schicken Flitzer mit dem Scudetto, dem Alfa-Romeo-Schild als charakteristischem Markenzeichen. Weil die Autos, die aus der glücklosen Kooperation mit General Motors hervorgegangen sind, auf einer schweren GM-Plattform stehen, wiegen sie bis zu 200 Kilogramm mehr als gleichstarke Wettbewerber. Das macht die Alfa-Pferdchen nicht nur träger und durstiger als die Konkurrenz. Es vernachlässigt auch jene Tugend, mit der Alfa sich viele Jahre profiliert hat: Leichtbau. Legendär sind die sogenannten GTA-Modelle aus den Sechziger- und Siebzigerjahren, die zum Teil unter 700 Kilogramm wogen. Heute bringt ein Alfa 159 Kombi je nach Ausstattung bis zu 1,8 Tonnen auf die Waage. Vor allem der relativ hohe Spritkonsum macht die Wagen weniger attraktiv für Geschäftskunden, in deren Kalkulation immer stärker auf die Kraftstoffkosten geschaut wird. Bisher ist Alfa Romeo ohnehin kaum in Flotten- und Geschäftskundensegment vertreten - doch das wollten die Italiener mit den neuen Modellen eigentlich ändern. "
"Die Italiener wollen deshalb zügig und noch im laufenden Modellzyklus das Gewicht der Autos reduzieren. „Unsere Maßnahmen zur Gewichtsreduktion werden sich bereits im kommenden Modelljahr bemerkbar machen", verspricht Baravalle."
"Dazu sollen neue Modelle helfen, die kriselnde Marke wieder in Gang zu bringen. 2008 planen die Italiener einen direkten Konkurrenten für den BMW-Mini, den Alfa Romeo Junior. 2009 startet der Nachfolger des Golf-Rivalen Alfa 147, der voraussichtlich 149 heißen wird. Im gleichen Jahr kommt auch die Oberklasse-Limousine 169 zu den Händlern. Ein Jahr darauf soll auch ein sportlicher Geländewagen an den Start gehen."
Der ganze Artikel: http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1269463/default.aspx/sattes-plus-auf-dem-konto.html
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