Der italienische Autobauer Fiat hat den neuen Bravo fast ausschliesslich virtuell am Computer entwickelt. Der Grund dafür war der Entwicklungsstopp bei den ersten Entwürfen und der gleichbleibende Liefertermin wo man dann wusste, dass man es nicht mehr schafft.
Das Fiat als erster Automobilhersteller mit dem neuen Bravo ein Auto komplett am Computer entwickelt schafft ganz neue Möglichkeiten auch für den Rest des Unternehmens. Es gab vom Bravo keine Tonmodelle, keine Schnittvorlagen oder Teileträger, bis das erste Testmodell vom Stapel rollte.
Wie Fiat-Chefentwickler Harald J. Wester betont, wurde der Stilo-Nachfolger mit allen Plänen im Februar 2005 verworfen und eingestampft. Drei Monate später wurden bereits erste Ansichten des neuen Fahrzeugs präsentiert, aber nur auf Bildern.
Der Entscheid die Entwicklung so zu realisieren basierte auf den Erfahrungen der Flugzeugindustrie. Hier werden die Modelle seit vielen Jahren ausschliesslich in der Welt von Bytes und Bits gestaltet und so auf den Jungfernflug geschickt. Wie es heisst, hat man weder bei der Entwicklung des Grande Punto noch bei der Geburt des neuen Hoffnungsträgers Fiat 500 derart alles auf eine Karte wie beim neuen Bravo gesetzt. Die Entwicklungszeit beträgt mit der virtuellen Realisierung gerade einmal 18 Monate, der Vorgänger Stilo musste noch 26 Monate entwickelt werden und war nicht sehr erfolgreich.
Technologiepartner beim neuen Bravo war Magna Steyr. Der in Graz beheimatete Konzern übernahm parallel zu den Arbeiten in Turin knapp 25 Prozent der Entwicklungsleistung. Beim Design war Fiat verantwortlich, die Technik kommt aus Graz. Wie Fiat heute betont, war mit der virtuellen Realisierung keine Kostenersparnis verbunden. Es wurden mehrere Programmierungen realisiert und sogar virtuelle Testfahrten entwickelt. Handlingeigenschaften, Fahrkomfort, Crashverhalten und selbst die Ergonomie des Innenraums wurde dem Computergehirn übergeben. Mit wenigen Erstmodellen wurden die Ergebnisse überprüft und das ganze in die Realität übertragen.
Im Februar wird der Bravo ausgeliefert, erste Modelle stehen bereits bei einzelnen Händlern. Die Reaktionen der Presse auf das neue Auto sind sehr positiv, einzelne Jorunalisten in Germanien betrachten den Bravo als den bislang besten Golf aus Italien
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