Im Tagblatt von heute schreibt Michael Hug über das Alfa-Treffen vom Sonntag, er zeigt sich überrascht über die Menge an Alfas und die Menge an Besuchern. In der Story schreibt er von 250 Alfas, bis am Abend waren es aber 350.
Zitat:
Das «cuore sportivo» unter der Haube
niederuzwil. Es glitzert Chrom und Lack in der Sonne. Es dröhnt unter Motorenhauben und knattert aus Auspuffen. Es riecht nach «birra alfista» und Pommes frites, und es stinkt nach verbranntem Benzin. Über allem hängt das unüberhörbare Wummern potenter Auto-Audioverstärker, die taktvolle Musik und andere Töne durch bassstarke Lautsprecherboxen in Kofferräumen pumpen. Es sind der Eindrücke viele, die den unbedarften Besucher beim sonntäglichen Treffen der Sportwagenfreaks an der Gupfenstrasse übermannen. Selbst fürs körperästhetische Auge ist gesorgt: Es jubiliert ob der blonden und schwarzen «Boxenluder» – knusprige Damen, die nicht offensichtlich als Mitfahrerinnen irgendeinem der stolzen Besitzer oder Fahrer dieser Sportwagen zuzuordnen sind. Und Achtung: Sein Auge zulange auf jenen verweilen zu lassen, könnte extrem in ebendieses gehen, bei der bekannten Heissblütigkeit italienischer Sportwagenbesitzer.
Nur «Alfistas» zugelassen
A propos italienische Sportwagen, um diese ging es ja: Nur «Alfistas» sind zugelassen zu diesem Treffen, und solche, die noch nicht Alfa-Romeo fahren, bald wechseln möchten und sich noch mit unbedeutenden Automarken zufriedengeben. Jene stellen ihre Fahrzeuge aus Scham oder Respekt vor der Übermacht geflissentlich an einem weit entfernten Platz ab. Platz ist gegen Mittag ohnehin Mangelware. Schier endlos wälzt sich die Schlange der «Alfas» zum bereitgestellten Parkplatz beim Niederuzwiler Schützenhaus. Überall wo Wiese ist, sind «Alfas», überall wo «Alfas» sind, sind staunende Zuschauer, coole junge «Alfistas» und bisweilen neidische Blicke.
Alfa Community
400 «Alfas» waren zum 2. Alfa-Treffen in Niederuzwil erwartet worden, rund 250 sind gekommen, die bestaunt und bewertet werden wollten. Und noch ein paar Dutzend aus der «Alfa-Community» sind es wohl, die aus nah und fern nach Niederuzwil gesteuert wurden, aus purem Spass am Event und ohne Wunsch oder Aussicht auf Erwähnung und Prämierung.
Auch Erwin Funk aus Wolfertswil ist dabei, ein zurückhaltender «Alfista», der sich selber nicht gerne im Mittelpunkt sieht, und hat seinen speziellen Alfa mitgebracht und einen zweiten noch dazu. Das eine der Fahrzeuge ist ein roter GTV mit Jahrgang 74, sein erstes Auto überhaupt, das der 44-Jährige über die Jahre gerettet und hingebungsvoll gepflegt hat. Der zweite ist kein ganzer Alfa, von aussen besehen.
Echtes cuore sportivo
Doch in ihm, unter der Motorhaube, die in diesem Fall hinter dem Fahrersitz angeordnet ist, pocht ein echtes «cuore sportivo», ein Alfa-Romeo-Herz. Das rote Einzelstück mit Rennzulassung C nennt der Besitzer «Funk PRC Alfa». Er hat es selbst gebaut und war um die Strassenzulassung besorgt. «Es ist ein Sonntagsfahrzeug», sagt Erwin Funk. Es sieht schnell aus und ist es vermutlich auch, denn gemäss dem Fahrer stammt der Motor aus der Alfa 164-Baureihe, mit drei Litern Hubraum und jeder Menge Ventilen. Doch das Auto – oder der Rennwagen – hat nur Platz für zwei Personen. Einen Sitz für den Piloten und einen für Jeremy, Funks Sohn, der sogleich seinen Anspruch anmeldet. Ehefrau und Mutter Funk bleibt allein das Nachwinken am Sonntagmorgen. Michael Hug
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