Dass die sportlich-exklusive Top-Ausstattungslinie des neuen Alfa 159 mit dem Zusatz „ti“ geadelt wird, ist kein Zufall: Die dynamische Sportlimousine steht in unmittelbarer Tradition ebenso ruhmreicher wie faszinierender Modelle, mit denen die Mailänder Avantgarde-Marke in den 50er und 60er Jahren die Basis für ihren Erfolg legte. „ ti “ ist die Abkürzung für „turismo internazionale“ und zeichnete zum Beispiel den legendären Alfa Romeo 1900 von 1952 aus. Der Viertürer, angetrieben von Vierzylindermotoren mit zwei obenliegenden Nockenwellen, zählte zu den fortschrittlichsten Automobilen seiner Epoche. In der „TI“-Version mit größeren Ventilen leistete er 100 statt 90 PS, wenig später als 1900 TI Super mit fast zwei Litern Hubraum sowie zwei Registervergasern sogar 115 PS; in dieser Variante ermöglichte er mit einer Höchstgeschwindigkeit von gut 180 km/h für die damalige Zeit geradezu atemberaubende Fahrleistungen. Zugleich heimste das „Familienauto, das Rennen gewinnt“ zahlreiche Erfolge bei so bedeutenden Langstreckenklassikern wie der Carrera Panamericana, Mille Miglia und Tour de France d'Auto ein – die Grundlage für die grandiose Historie von Alfa Romeo im Tourenwagen-Sport.
Kein anderes Modell jedoch prägte die aufblühende Gattung der sportlichen Limousine so nachhaltig wie die „Giulia“ (1962 – 1978) mit ihrer erstmals im Windkanal entwickelten Karosserie (cW-Wert: 0,34) und einem serienmäßigem Fünfganggetriebe. Auch sie erschien bald in einer Sportversion: Die fast 190 km/h schnelle Giulia 1600 TI Super leistete 113 PS, wurde zwischen 1963 und 1964 jedoch nur 501 Mal gebaut und ausschließlich an Rennfahrer verkauft. Sammler zahlen heute für diese Version Liebhaberpreise. Die etwas zahmere und für ein breiteres Publikum entwickelte Version Giulia 1600 TI überzeugte mit immerhin 92 PS. Noch bodenständiger präsentierte sich ab 1966 die Giulia 1300 TI, mit 82 PS geringfügig stärker als die Basisversion (78 PS). Von ihr liefen bis 1972 mehr als 120.000 Exemplare vom Band.
In den Folgejahren griff Alfa Romeo immer wieder auf das markante Kürzel zurück, das zum Beispiel auch die Modelle Giulietta (1977 bis 1985) oder den Alfasud schmückte. Der prominenteste „ti“ der Neuzeit wurde jedoch vom Formel 1-Rennfahrer Nicola Larini pilotiert: der bis zu 490 PS starke, allradgetriebene Alfa 155 V6 TI, mit dem der Italiener 1993 die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft für Alfa Romeo gewann.
(Text Alfa Romeo Germany)
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