Sonntag, 4. März 2007

Genfer Automobilsalon ist neutraler Boden

Die Marktbeobachter in den Medien und Beratungsunternehmen freuen sich auf die kommende Woche, wenn am Genfer Automobilsalon die wichtigsten Automanager der Vergangenheit, Jetztzeit und der Zukunft aufeinander treffen und ihren Kunden neue Autokonzepte vorstellen. Es gibt enorm viele Premieren, auch bei den italienischen Marken. Wichtigste Neuerung aus Italien ist aber die neue Firmenstruktur mit einer Automobil-Mutter, die vom Konzern Fiat Group abgenabelt wird. Das geschieht nach Meinung von Finanzanalysten vor allem, um den Autobereich von Fiat an die Börse zu bringen. Fiat als Anlagemöglichkeit wäre heute eine gute Gelegenheit, neue Finanzstrukturen zu schaffen und Aktionäre zu gewinnen, die auch Kunden sind und sich weltweit an jedem Fiat, Lancia oder Alfa Romeo freuen, der auf den Strassen verkehrt.

Genf gilt aber seit jeher auch als neutraler Boden, auf dem die wichtigen Konzernchefs miteinander um wichtige Details im Markt und in den Märkten diskutieren. Dieses Jahr ist die CO2-Diskussion ausgebrochen, hier stellt sich die Automobilindustrie aber auf den Standpunkt, der EU nicht gehorchen zu können. Das die Rechnung kaum aufgeht ist klar, vielleicht kann man harte CO2-Vorschriften damit aber etwas aufhalten.

Alle Konzerne sind sich zumindest in dem Punkt einig, dass Alternativen entwickelt werden müssen. Erste Angebote sind vorhanden aber die Zurückhaltung der Kunden ist ein Indiz für die Autohersteller, hier nicht zuviel Geld zu investieren. Partikelfilter und hohe Dieselanteile sorgen dafür, dass eigentlich unsaubere Autos beim CO2-Wert glänzen, deshalb setzen viele Autohersteller auf Diesel. Gasautos sind keine wirkliche Alternative, der immer höher werdende Dieselpreis ist zudem ein Indiz dafür, dass die Rechnung für die Autofahrer nicht aufgeht.

Das Auto ist heute nicht mehr der heilige Gral der Fortbewegung und Fans von Automarken sind vielen Autobesitzern suspekt. Trotzdem bleibt es den Alfistis vorbehalten, der Marke Alfa Romeo treu zu bleiben und das ist nicht schwer. Alfa Romeo ist zwar nicht grüner geworden, bietet heute aber ansprechende Diesel-Motoren die mit weniger Verbrauch deutlich besser drehen und das ist heute am Markt genau der Faktor, der den Erfolg mit bestimmt. Kaum ein Alfakäufer wird seinen Alfa wegen der gesunden Abgaswerte kaufen aber wer überlegt, setzt eher auf Diesel als auf Benziner.

Für Alfisti ist wichtig, dass die Marke lebt und erhalten bleibt und immer wieder sportliche Autos mit ansprechendem Äusseren produziert werden. Nicht alle Modelle müssen gleich sportlich sein, es gibt einen breiten Kundenkreis. Fact ist aber auch, dass Alfa Romeo die Geschichte nicht aus den Augen verlieren darf. Die Geschichte ist sportlich, die Geschichte bietet enormen Charakter und der ist heute etwas weichgespült worden, wie die aktuelle Pallete von Alfa Romeo zeigt. Das Thema GTA-Modelle wird derzeit fast nicht mehr erwähnt, das ist schlecht. Alfa Romeo braucht einen GTA und das lieber noch 2007 als erst 2008. Erste Ansätze sind vorhanden, am Genfer Salon feiert Sträuli mit Novidem den Brera mit 350 PS aus einem Kompressortuning als Weltpremiere.

Damit wird Geschichte gemacht, erste Lieferungen sollen in wenigen Wochen möglich werden.

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