Samstag, 10. März 2007

Das Herz schlägt italienisch - Quattroporte gegen Konkurrenten

Die Autobild-Redaktion hat die drei Sportlimousinen S8 von Audi, S 63 von AMG und den Quattroporte Automatic gegeneinander antreten lassen.

CO2 ist in dem Vergleich kein Thema, es wird Wein getrunken und von hoher Leidenschaft geschrieben.

Klar ist, der Quattroporte wäre in diesem Trio bis vor Kurzem noch fehl am Platz gewesen. Das gewöhnungsbedürftige Cambiocorsa-Getriebe war nicht geeignet, verwöhnte deutsche Fahrer zum Kauf zu animieren.

Einige Auszüge aus dem Artikel:
Im Quattroporte Automatic tut eine klassische Sechsstufen- Automatik von ZF Dienst, die direkt mit dem Motor verblockt ist – arrivederci, Transaxle. Trotzdem ändert sich die Achslastverteilung nur minimal von 47:53 zu 49:51 Prozent. Aus Kostengründen muss die Automatikversion leider auf die Trockensumpfschmierung verzichten. Das mag im Alltag kein Beinbruch sein, ist aber ein klarer Rückschritt in Sachen Legendenbildung. Auch im S8 schlägt das Herz italienisch. Wie im Lamborghini Gallardo, der inzwischen 520 PS mobilisiert, steckt im A8 ein V10. Audi spendiert stattliche 5,2 Liter Hubraum und moderne Direkteinspritzung. Das Resultat sind 450 PS und ein maximales Drehmoment von 540 Nm – 30 Nm mehr als im Lambo. Der dritte Vertreter in diesem illustren Hochdrehzahl-Bund ist der 6,2-Liter-V8 des S 63 AMG. Der bullige Vierventiler mobilisiert 525 PS und droht mit seinen 630 Nm Zöpfe in die Antriebswellen zu flechten. Im Gegensatz zum noch stärkeren S 65 AMG vertraut der Sauger bei der Kraftübertragung auf eine Siebenstufen-Automatik. Während bei Mercedes und Audi die Schaltpaddel am Lenkrad im Preis enthalten sind, kostet die Fingerübung bei Maserati Aufpreis.

Auf den ersten Blick scheint es gar nicht so einfach, einen gemeinsamen Nenner für diese drei Musketiere zu finden. Der Mercedes ist Sprintsieger (0–100 km/h in 4,6 Sekunden) und Budgetsprenger (130.543 Euro). Der Maserati ist Ausstattungsmeister (vor allem als Executive für 124.610 Euro) und Herzensbrecher (fragen Sie unbeteiligte Passanten). Der Audi ist Traktionskönig (quattro sei Dank) und Tarnkappenracer (Understatement pur). Wie passen diese drei konträren Charaktere unter einen Hut? Antwort: viel besser als erwartet. Im wirklichen Leben ist man nämlich mit 400 PS kaum weniger souverän unterwegs als mit 525 PS, und die Sekunde, die bei der Beschleunigung von null auf 100 km/h zwischen dem schnellsten und dem langsamsten Straßenfeger liegt, die gilt es bei niedrigen Reibwerten erst einmal von der Theorie in die Praxis herüber zu retten.

Fazit von AUTO BILD-Autor Georg Kacher
Endlich hat der Quattroporte das Getriebe, das er von Anfang an verdient gehabt hätte. Die neue Automatik macht den Maserati zur echten Alternative in der Luxusklasse. Der Mercedes S 63 AMG ist eine mit Technik vollgepackte Fahrmaschine im XXL-Format, die allerdings bei Nässe vor Kraft kaum laufen kann. Für Emotion sorgt im Audi S8 nicht der wenig spektakuläre Allradantrieb, sondern vor allem die V10-Big-Band.

Der ganze Artikel inklussive Bilder: http://www.autobild.de/test/neuwagen/artikel.php?artikel_id=13483

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