Die Auto, Motor und Sport hat die beiden Spitzen-Coupés von Jaguar und Maserati miteinander verglichen und das Thema Gran Turismo bewertet.
Der Artikel ist eine Würdigung beider Autokulturen und egal ob man italienisch oder britisch denkt, Sportlichkeit wird bei beiden Autos gross geschrieben.
Einige Zitate:
"Ein italienischer Heißsporn wie der Maserati Gran Turismo ist nichts für den, der in anglophiler Liebe nach einem Jaguar XKR-S schielt. Was die Ursachenforschung, welcher denn nun das attraktivere Hochleistungs-Automobil darstellt, nicht weniger interessant macht."
"Italienischen Chic in Reinform präsentiert jedenfalls der Gran Turismo. Pininfarina hat ihn gestylt und dabei auch Elemente der ruhmreichen Renn-Historie von Maserati wie das gefräßige Kühlermaul nicht vergessen. Ein Coupé zum Gesehenwerden. Der Jaguar wirkt dagegen so dezent wie ein Jackett aus Harris Tweed. Er projiziert traditionelle Jaguar-Linien in die Neuzeit."
"Der Maserati zeigt italienischen Adel in Form feinsten Leders und der nostalgischen Oval-Uhr, die wie ein teurer Chronograph mehr Schmuckstück ist als Instrument. Aber er kann auch durchaus praktische Vorzüge ins Feld führen, denn er taugt zur Not als Viersitzer. Im Jaguar bleibt man am besten zu zweit, weil es den Tatbestand der körperlichen Misshandlung erfüllt, jemanden in den Fond zu zwingen."
"Der Jaguar bietet – bis auf die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit – einen ähnlichen Kraftüberfluss wie der Maserati, aber er macht kein großes Aufheben darum. Der vom Surren des Kompressors geprägte Motorsound bleibt immer zurückhaltend. Langweilig, wird der sagen, für den italienischer Hochleistungs-Motorenbau das Maß der Dinge darstellt. Wenn er gestartet wird, fabriziert der von Ferrari konstruierte Achtzylinder des Maserati einen Aufschrei wie ein im Mittagsschlaf gestörter Tiger. Die Komposition aus Ansaug- und Auspuffgeräusch bleibt allgegenwärtig – vom tiefen Grollen bei niedrigen Drehzahlen bis zum aggressiven Gebrüll, wenn der V8 in den Drehzahlhimmel stürmt."
"Weil er im Grenzbereich mehr Ruhe ausstrahlt, hat er in den Fahrdynamik- Tests von auto motor und sport die Nase vorn. Er vermag aus 190 km/h sogar eine Spur heftiger zu bremsen; die gemessenen Differenzen aus 100 km/h sind dagegen eher von akademischer Bedeutung. Ebenso wie das, was sich im Verbrauchs- und Kostenkapitel abspielt. Der Maserati schneidet da etwas ungünstiger ab, was mit dazu beiträgt, dass er dem Jaguar die Krone überlassen muss. Aber wer Maserati fährt, zeigt ja nicht ungern, dass er sich’s leisten kann."
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