Freitag, 23. Februar 2007

Welt.de: Der wundersame Aufstieg von Alfa Romeo

Die grosse Zeitung Welt hat einen Artikel zum Thema Alfa Romeo Jubiläum veröffentlicht:

Zitat: "Mit einem coupéhaften Geländeauto und einem sportlichen Kleinwagen geht die Fiat-Tochter Alfa Romeo in die Offensive. Zum 100. Geburtstag der Marke 2009 wird der italienische Hersteller sich sogar wieder auf den US-Markt trauen. Ein Ausblick.

Als letzte der drei Fiat-Marken geht Alfa Romeo stramm auf die 100 zu: Fiat rundete 1999, Lancia war im vergangenen Jahr dran, in gut zwei Jahren folgt auch Alfa.

Das Jubiläum ist ein Grund mehr für die Konzernmutter aus Turin, die Geschäfte der verlustbringenden Marke anzukurbeln. Da hilft es, dass Alfa aktuell Rückenwind verspürt: 160.000 Autos gingen 2006 neu in den Markt, ein Plus von 17 Prozent gegenüber 2005. In Deutschland stieg der Absatz sogar um 40 Prozent, dank der Verfügbarkeit beider Varianten des als Limousine und Kombi lieferbaren Alfa 159.

Doch für die Fiat-Oberen sind das höchstens Etappensiege. Noch immer bleibt die sportlichste Tochter des Hauses hinter ihrem Rekordergebnis von 1989 zurück, als insgesamt 229.700 Alfa den Weg auf die Straßen fanden. Daher hat Fiat-Chef Sergio Marchionne das Ziel gesteckt, die Alfa-Produktion bis 2010 auf weltweit 300.000 Einheiten fast zu verdoppeln. Zu diesem ehrgeizigen Vorhaben soll neben neuen Produkten auch das mehrmals verschobene US-Comeback beitragen.

Auch wenn Alfa Romeo 2007 in Deutschland noch einmal deutlich wachsen sollte und 22 neue Händlerbetriebe öffnen wollen, trägt die Fiat-Tochter noch immer schwer an ihrem Ruf. Alfa baue schlecht verarbeitete Autos mit geringem Wiederverkaufswert heißt ein hartnäckiges Vorurteil. Doch die Kundenzufriedenheitsstatistik 2006 der Verbraucherorganisation J.D. Power schwächt diese Bewertung ein wenig ab: Hier rangiert Alfa Romeo mit einem Wert von 7,92 nur ganz knapp unter dem Branchenschnitt von 7,95 - jedoch noch vor Nissan, Hyundai, den französischen Marken und sogar Seat und Volkswagen. "Die Imagewerte von Alfa in Deutschland sind seit 2004 um zehn Prozent gestiegen", sagt Alfa-Sprecher Malte Dringenberg. "Dennoch wissen wir, dass wir weiter aufholen müssen, und spüren auch weiter eine gewisse Unsicherheit der Kunden."

Ein weiterer Schwachpunkt der Marke liegt in der Abhängigkeit vom Erfolg zweier Baureihen. Der kompakte 147 und der mittelgroße 159 machten 2006 in Europa fast 84 Prozent des Gesamtgeschäfts aus. Die Coupés Alfa GT und Brera sowie der große Alfa 166 genießen dagegen fast schon Exotenstatus. Dass es darüber hinaus fast anderthalb Jahre keinen Alfa Spider zu kaufen gab, wirkte zusätzlich als Verkaufsbremse.

Um Alfa ein weiteres Standbein zu schaffen, wird es ab 2008 ein neues Einstiegsmodell geben, das kleiner ist als der 147. Es trägt den aus der Alfa-Historie bekannten Namen "Junior" und wird als Alternative zum Mini von BMW angepriesen. Der italienische Dreitürer besitzt viele Designelemente des Sportwagens 8C Competizione, der im Herbst 2007 weltweit exakt 500 Mal ausgeliefert wird. Auch der Junior besitzt eine aggressiv gestaltete Front, schmale Seitenscheiben und stark gewölbte Flächen.

Der Mini-Gegner wird kürzer als vier Meter sein und auf der Bodengruppe des Fiat Grande Punto basieren. Der stärkste Antrieb soll ein 220-PS-Turbomotor mit Direkteinspritzung sein. Vom zweiten Quartal 2008 an will Alfa zu Preisen ab 16.000 Euro zur Mini-Jagd blasen. Im Fiat-Werk Mirafiori in Turin ist ein Jahreskontingent von 60.000 bis 80.000 Einheiten reserviert. 2009 steht dann im Zeichen der Neuauflagen von Alfa 147 und 166. Der Golf-Konkurrent erscheint Anfang des Jahres als Alfa 149; nur wenige Monate später löst dann der 4,90 Meter lange Alfa 169 die dann schon elf Jahre alte Limousine 166 ab.

Weitaus spannender als die Geschäftslimousine ist das für 2010 geplante erste sogenannte Cross-over-Modell der Alfa-Geschichte. Das 4,60 Meter lange Fahrzeug mit dem Codenamen "CX-over" übernimmt Designelemente der 2003 gezeigten Studie Kamal. Mit voraussichtlich nur zwei Türen ist es mehr kombiartiges Coupé als nutzorientierter Geländewagen.

Die Preise des Fünfsitzers werden je nach Motorisierung und Ausstattung zwischen rund 28.000 und 45.000 Euro liegen. Wer den höchsten Preis zahlt, erhält den Wagen mit Allradantrieb und 260 PS starkem V6-Motor.

Die hochgesteckten Ziele wird Alfa nur erreichen, wenn das Gesamtpaket aus neuen Autos, professionellerem Service und nochmals deutlich höherer Qualität passt. Dann könnte der 100. Geburtstag 2009 freudig gefeiert werden. Nicht mehr dabei sein wird dann allerdings Chefdesigner Wolfgang Egger. Denn der geht zum 1. Mai als neuer Designdirektor zu Audi. Damit folgt er seinem Vorgänger bei Alfa Romeo, Walter de Silva. De Silva steigt nach den Stationen bei Seat und Audi zum Leiter des VW-Konzern-Designs auf." Zitat Ende.

Der ganze Artikel: http://www.welt.de/motor/article724236/Der_wundersame_Aufstieg_von_Alfa_Romeo.html

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