Mittwoch, 9. Mai 2007

Vergleichstest Autobild: Merkur Panda Turbo/Panda 100HP

Die Autobild-Redaktion hat den Panda gegen den Panda antreten lassen. Getestet wurde der Merkur Panda Racing Turbo und der Serien-Panda 100HP. Das Fazit ist unklar, der getunte Merkur Panda kann in einigen Punkten nicht mithalten und ist auch deutlich teurer als der Panda 100 HP. Getestet wurde dieses Mal auf einer Kartbahn, das liessen sich die Tester nicht nehmen.

Der Panda Racing Turbo des bayrischen Tuners Merkur ist ein Hingucker. Auf Basis eines gewöhnlichen Fiat Panda 1.2 Dynamic (serienmäßig: 60 PS) entstand ein Kraftzwerg, der schon optisch seine Ansprüche auf die Pole Position unterstreicht: Knallbunte Lackierung, komplettes Bodykit mit Frontspoiler, Seitenschwellern, Heckschürze und Scheinwerferblenden sowie rasante 16-Zöller von O.Z. machen den getunten Panda zum Hingucker im City-Verkehr. Dazu passt die gelungen eingefasste doppelflutige Auspuffvariante, die soundmäßig aber eher dezent agiert. Auch er hat 100 PS unter der Haube, die von der Firma G-Tech beigesteuert werden. Dafür wird dem 1,2-Liter-Basisvierzylinder ein Turbolader samt Ladeluftkühler und geändertem Abgaskrümmer aufgepflanzt. Außerdem werden Ölwanne, Kat und Luftfilter getauscht. Resultat: ebenfalls 100 PS und 174 Newtonmeter Drehmoment.

Bei den Messwerten hat das Werksauto knapp die Nase vorn, Beim Sprint auf 100 km/h obsiegt der 100HP – erstaunlicherweise trotz geringerem Drehmoment – mit 10,4 Sekunden gegenüber den 11,2 Sekunden des getunten Pendants. Unentschieden herrscht bei Elastizität und Höchstgeschwindigkeit, zu gering sind hier die Differenzen. Dafür punktet das Werksauto auch beim Bremsen besser. Die vier innenbelüfteten Scheibenbremsen stammen vom Punto Sporting und sprechen hervorragend an. Ein Eindruck, den die guten Verzögerungswerte (9,8 m/s²) eindrucksvoll unterstreichen. Hier unterliegt der mit der schwachen Serienbremse ausgestattete Merkur Panda deutlich. Beim Fahrwerk machen beide keine Kompromisse. Der 100HP fahndet mit seinem Sportfahrwerk und der 25 Prozent härteren Federrate zielstrebig nach jeder noch so kleinen Bodenwelle, die im Innenraum stets für kleinere Erdbeben sorgt.

Bleibt die Frage: Wer von beiden macht mehr Spaß? Angesichts beinahe gleich starker Fahrleistungen bietet der Kraftzwerg ab Werk deutlich mehr fürs Geld – und das bei einem Preisvorteil von knapp 3000 Euro.

Fazit von AUTO BILD SPORTSCARS-Redakteur Ingo Roersch
Der Power-Panda ab Werk überzeugt mit seiner kompletten Ausstattung, agilem Handling und standfesten Bremsen. Optisch kommt er eher zurückhaltend daher. Unschlagbar: sein Preisvorteil von fast 3000 Euro. Extrem extrovertiert, aber unheimlich sympathisch ist der Merkur Panda. Der knallbunte Kraftmeier aus Bayern ist der Held vor jeder Eisdiele – und mit seinem sportlich dynamischen Fahrwerks-Set-up auch auf der Kartbahn um die Ecke.

http://www.autobild.de/test/neuwagen/artikel.php?artikel_id=14017

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