Samstag, 30. September 2006

Alfa 8C Competizione feiert Weltpremiere in Paris

Alfa Romeo hat in Paris mit dem Alfa 8C Competizione einen sensationellen Erfolg gefeiert und Weltpremieren der Konkurrenz weit hinter sich gelassen. Der rote Otto Tschi wurde von dutzenden Fernsehstationen und hunderten von Zeitungen mit grosser Begeisterung aufgenommen und frenetisch auf dem Autosalon begrüsst. der an der IAA im Jahr 2003 erstmals gezeigte Conzept-Car 8C wurde nur wenig verändert, er wurde aber klarer und perfekter als die Studie. Sicherheitstechnisch musste man einige Kompromisse machen, diese liessen sich aber im Innern des Autos verstecken.
Der mit einem 8 Zylinder-Motor aus dem Regal von Maserati bestückte Alfa Romeo läutet eine neue Zeitrechnung bei Alfa Romeo ein, erstmals wurde ein Concept-Car entwickelt um das Markenimage um ein X-faches zu steigern. Das Geld für die Entwicklung eines solchen Super-Sportwagens mit 450 PS hatte Alfa Romeo eigentlich nicht, die Weiterentwicklung vom Prototyp zum Serienfahrzeug wurde aber zum Teil mit Marketinggeldern bezahlt. Eine kluge Entscheidung, so glänzte Alfa Romeo in Paris mit einem Fahrzeug der Superlative, das nicht unerreichbar sondern nur sehr teuer wird.
Wie teuer ist noch nicht offiziell. Gegenüber Alfa-News wurde der Preis mit 134'000 Euro angegeben, ohne Extras wohlgemerkt und ohne Kofferset, das dem schmucken roten Renner sehr gut steht. Jedes Fahrzeug wird individuell personalisiert und mit einer Nummer von 1 bis 500 versehen. Maximal 500 Stück werden gebaut und das hält den Preis hoch und bedeutet eine Wertanlage, die sehr viel einbringen kann. Der Wagen ist in vier Farben und mit vier verschiedenen Innenleben erhältlich. Das Innenleben kann in den vier vorliegenden Farben silber, rot, gelb/beige und schwarz ausgeführt werden, verwendet wird aber nur das Leder Poltrona Frau der besonders feinen Qualität. Die vier Aussenfarben sind rot, Alfa rot, gelb und schwarz.
Es ist auch möglich, den 8 C Competizione in einer anderen Innen- und Aussenfarbe zu ordern, das bedeutet aber einen saftigen Aufpreis und man wird bei Alfa Romeo zu gestreiften oder rosarot bestellten Autos ein Vetorecht einlegen, um das spezielle Otto Tschi-Image zu erhalten.
Antonio Baravalle, Konzernchef von Alfa Romeo, redete in seiner Ansprache zu Alfa Romeo von den jüngsten Erfolgen am Markt. Alfa hat zuletzt sehr gute Zahlen geliefert und der anfänglich schwache Verkauf des Alfa 159 hat sich nun ins Gegenteil gekehrt. Deshalb wurde in 8C überhaupt gebaut und deshalb setzt man auch darauf, das Image mit dem speziellen Sportwagen nach oben zu pushen.
Damit das Image bewahrt bleibt, wird Alfa Romeo den 8C Competizione nicht einfach so über alle Händler abgeben sondern in speziellen Event-Zonen verkaufen. Geordert wird der Wagen vom Kunden in einer speziellen Umgebung, dort werden die Muster für die Wagenfarben und ein Prototyp dem Kunden oder der Kundin so stilvoll präsentiert, dass der Entscheid zur Farbe und zum Innenleben leicht fallen sollte. Noch ist unklar welche Hürden Alfa Romeo einbauen wird, um den Kauf zu erschweren, es muss aber Hürden geben da nur 500 Autos gebaut werden. Alfa Romeo könnte als Imageträger 10 weitere Autos bauen und bei den Importeuren zirkulieren lassen, mehr als 510 Autos wird man aber nicht bauen können, weil sonst die ganze Idee hinter dem Konzept des Competizione vernichtet wird.
Es ist noch nicht bestimmt worden, wieviele Autos in die einzelnen Märkte gehen. 100 Stk. sind für die USA reserviert und wenn dort der erste Alfa Romeo mit dem Wiedereintritt in den US-Markt ausgeliefert wird, ist das wahrscheinlich ein 8C. Damit bleiben noch 400 Autos für Europa und der Entscheid, welche Kunden einen bekommen, der wird schwer fallen. Damit wird der Otto Tschi ein Traumwagen, der in unerreichbare Ferne rückt.
Der Schweizer Managing-Direktor Ulrich Thum freut sich auf die Aufgabe, den 8 C in der Schweiz zu verkaufen. Hierzulande werden auf jeden Fall weniger 8C erhältlich sein als schon bestellt sind, man hofft auf mindestens 40 Autos für die Schweiz und würde sich freuen, wenn es mehr sind.
Der 8C ist in nur 4 Monaten nun fertig entwickelt worden, der Entscheid für den Bau der Kleinserie von 500 Stk. fiel im April. Für den Zeichner des Autos, Alfa Romeo Design-Chef Wolfgang Egger, war von Anfang an wichtig, dass die meisten Elemente der Studie zur Serie erhalten bleiben. Er freute sich deshalb darüber, dass die gebogene Windschutzscheibe und die Armaturen exact so blieben, wie er sich das vorgestellt hatte. Trotzdem musste die Designer und Konstrukteure im Centro Stile de Alfa Romeo in Arese bei ihrem Meisterwerk eine vollendete Konstruktionsarbeit leisten, damit der Imageträger perfektioniert ist. Schwierig waren dabei die Sicherheitsauflagen umzusetzen. Unter anderem wegen dem US-Markt musste der Tank auf der Hinterachse montiert werden, das kürzte und verkleinerte den Kofferraum. Die US-Crashtestnormen verbieten Fahrzeuge die den Tank aussen haben, verboten sind auch viele andere Elemente die im 8C nun geändert wurden. Deshalb öffnet nun die Motorhaube vorne, nicht mehr hinten an der Scheibe wie früher.
Der Motor ist das pulsierende Herz eines jeden Alfa Romeo, beim 8C wurde es da an nichts gespart. Der Motor arbeitet mit acht Zylindern in 90°-V-Stellung und einem Hubraum von 4.691 cm3. Der Motor entfaltet ein Leistungsmaximum von 450 PS bei 7.000 Touren und ein Drehmomentmaximum von 470 Nm bei 4.750 Touren, sein Drehzahlmaximum beträgt 7.500 Touren.
Mit dem 8C Competizione greifen die Entwicklungsingenieure das Transaxle-Antrieb mit Getriebe an der Hinterachse wieder auf. Diese Bauweise kennzeichnete bereits herausragende Modelle wie den Alfetta. Sie gestattet ein vorbildliches Fahrverhalten und bietet zugleich die bereits sprichwörtlich gewordene aktive Sicherheit eines Alfa Romeo.Das Sechsganggetriebe mit rechnergesteuerter Gangauswahl über die Schaltwippen am Lenkrad wurde mit dem Ziel kürzester Gangwechselzeiten entwickelt und kann in den Schaltmodi Manuell-Normal, Manuell-Sport, Automatik-Normal, Automatik-Sport und Ice benutzt werden. Das elektronisch gesteuerte Differential schließlich gestattet ein hochwirksames Management der Beschleunigungen und der Fahrzeugstabilität in allen Fahrsituationen.Die Radaufhängungen des neuen 8C stammen direkt aus dem Rennsport, das hält man bei Alfa Romeo so fest. Es handelt sich um eine Doppelquerlenkeraufhängung mit Radnabenträgern und Lenkern aus Alu-Schmiedeteilen und einer zusätzlichen Schubstrebe für die Spurkontrolle.Um auch unter intensivsten Nutzungsbedingungen eine leistungsstarke und wirksame Bremsung zu gewährleisten, ist die Bremsanlage mit gelochten, innenbelüfteten Bremsscheiben mit Alu-Bremssätteln ausgestattet. Damit das Fahrzeug fest auf dem Asphalt sitzt, wurden 20-Zoll-Reifen ausgewählt, die speziell zur Gewährleistung hoher Performances entwickelt wurden. Es handelt sich um Reifen der Größe 245/35 an der Vorderachse und 285/35 an der Hinterachse, die auf streckgedrückte Alu-Felgen mit Lochdesign aufgezogen sind. Diese Felgen gestatten eine hocheffiziente Bremsenbelüftung.
Bei der Entwicklung wurde von Anfang viel Gewicht gespart, das Kompaktchassis besteht aus Stahl, um ein Höchstmaß an Torsionssteifigkeit für eine stets hohe Lenkpräzision und Fahrsicherheit zu gestatten, während die Karosserie aus Carbon gefertigt ist. Diese Maßnahme ist durch das Erfordernis begründet, die Gewichte auf ein Mindestmaß zu reduzieren und den Fahrzeugschwerpunkt zu optimieren, um ein agiles Handling auch auf anspruchsvollen Strecken zu erzielen.Mit einem Preis von 134'000 Euro ist der Otto Tschi für die meisten unerreichbar, es ist auch noch nicht entschieden, wer den Service macht und wo das passiert. Es ist unklar ob die Alfa-Händler den Otto Tschi betreuen und Verschleissteile wechseln oder ob die Maserati Händler profitieren.
Froh sind wir bei Alfa-News darüber, dass unsere Idee mit den Speedline-Felgen in Hufeisenform auf dem 8C umgesetzt wurde.
Wir haben 120 Aufnahmen von Paris, die Fotos sind Online:
http://www.alfa-news.ch/index.cfm?call=showbilder&id=188

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