Der ehemalige Fiat Suisse Generaldirektor Christopher Nicoll hat der Autogazette in Deutschland ein Interview gegeben und sich und seine Ziel erneut in die Nähe der Japanischen Autos gesetzt. Heute ist Nicoll Markenverantwortlicher für Alfa Romeo in Deutschland und Grossbritannien und er sieht Lexus als Benchmark an, den Alfa Romeo erreichen sollte.
Zitate aus dem Artikel:
Christopher Nicoll hat eine Vision. Und diese Vision sieht vor, dass Alfa Romeo bis zum Jahr 2010 in Westeuropa rund 300.000 Fahrzeuge verkaufen wird. Wer die Verkaufszahlen der Marke für das zurückliegende Jahr kennt, nimmt die Worte von Nicoll indes leicht ungläubig zur Kenntnis.
Schließlich konnte Alfa Romeo laut der Statistik des Europäischen Herstellerverbandes ACEA in 2007 in West-Europa gerade einmal 142.672 Fahrzeuge verkaufen. Damit kam Alfa auf einen Marktanteil von 0,8 Prozent. Diese Zahlen kennt natürlich auch Nicoll als Markenvorstand Alfa Romeo Deutschland. Dennoch sollen die Verkaufszahlen der Marke in Westeuropa innerhalb von nur zwei Jahren verdoppelt werden. Zweifel daran lässt Nicoll erst gar nicht aufkommen. «An dieser Aussage können Sie mich messen», sagte der 39-Jährige am Rande der Vorstellung des Alfa 147 und des Alfa GT Quadrifoglio Verde in dieser Woche am Hockenheimring.
Damit aus dieser Vision auch Realität wird, hat Nicoll ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt. Dazu gehört beispielsweise ein besseres Händlernetz, neue Servicestandards und eine deutlich bessere Qualitätskontrolle. Am Ende dieser ganzen Maßnahmen müsse Alfa Romeo dort stehen, wo die Marke Lexus bereits heute steht: nämlich ganz oben in der Kundenzufriedenheit. «Lexus ist für uns Benchmark», sagte Nicoll. An den Standards der Japaner will sich auch Alfa messen lassen. Bereits Ende dieses Jahres solle Alfa über ein einheitliches Händlernetz verfügen.
So soll Alfa Romeo in der JD Power Studie zur Kundenzufriedenheit nicht mehr dort stehen, wo die Marke beispielsweise in Großbritannien noch im Jahr 2006 stand: auf dem letzten Platz nämlich. Diese Zeiten, so sagt Nicoll, der auch den Markt in Großbritannien verantwortet, sollen der Vergangenheit angehören. «Wir müssen mit aller Kraft am Aftersales und der Kundenzufriedenheit arbeiten. Das ist unsere Hauptaufgabe.»
Zurück in die Erfolgsspur soll Alfa vor allem ein Auto bringen, das im September oder Oktober auf den Markt kommen wird: der Alfa Junior, der auch schon als Alfa Furiosa bezeichnet wurde. Der endgültige Name stehe indes noch nicht fest. «Für uns ist der Junior von enormer Bedeutung, auch für die Profitabilität», sagt Nicoll. Schließlich ist Alfa im wachsenden Segment der Kleinwagen bisher nicht vertreten.
Mit Blick auf Deutschland soll der Alfa Junior jedenfalls für einen enormen Schub sorgen. Nachdem Alfa in Deutschland im zurückliegenden Jahr knapp 11.600 Fahrzeuge verkaufen konnte, sollen es in 2009 dank des Juniors - oder wie er dann auch immer heißen mag - rund 17.000 Einheiten werden. Dabei lässt sich Nicoll auch nicht vom schwierigen Marktumfeld in Deutschland irritieren. «Der Junior bewegt sich als Kleinwagen in einem Volumensegment, entsprechend sind 6000 Fahrzeuge eine realistische Größenordnung.» Entsprechend erwartet Nicoll auch für West-Europa ab dem Jahr 2009 eine deutliche Absatzsteigerung.
Mit Blick auf die Absatzzahlen sieht sich Nicoll seitens der Konzernspitze um Fiat-Chef Sergio Marchionne übrigens nicht unter Zugzwang gesetzt. «Ich stehe nicht unter dem Druck, Stückzahlen zu machen, sondern für Qualität zu sorgen.» Wenn die Qualität stimmt, dürfte sich auch die Markenliebe zu Alfa Romeo für das Unternehmen in einen Erfolg ummünzen lassen. Vielleicht geht die Liebe dann sogar soweit, dass die visionäre Zahl von 300.000 Fahrzeugen im Jahr 2010 zur Realität wird. "Zitat Ende"
http://www.autogazette.de/Alfa-Romeo-sieht-Lexus-als-Benchmark/artikel_910678_6.htm
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