Dienstag, 11. Dezember 2007

Lamborghini-Boss Winkelmann im Interview

Die Autobild hat ein Interview mit Lamborghini-Chef Winkelmann nachgedruckt und darüber geschrieben, was es für Lamborghini bedeutet, im Schatten des übermächtigen Konkurrenten Porsche zu stehen.

Weshalb man bei Autobild nur von Porsche und nicht von der Firma Ferrari spricht, entzieht sich unserer Kenntnis. Auf jeden Fall ist Winkelmann ein interessanter Boss, der von Audi zu Lamborghini delegiert wurde.

Zitat:
"Der Mann ist gebürtiger Berliner, aber Kindheit und Jugend verbrachte er in Rom. Heute hat Stephan Winkelmann (43) einen Traumjob: Seit Januar 2005 lenkt er die Firma Lamborghini.

WELT KOMPAKT: Lamborghini feiert seit mehreren Jahren immer neue Produktionsrekorde. Ist der Markt für Supersportwagen wirklich so groß?

Stephan Winkelmann: Wir streben in der Tat wieder einen neuen Rekord an und werden dieses Jahr mit etwa 2400 ausgelieferten Fahrzeugen abschließen. Das ist eine gewaltige Zahl für eine so kleine Marke, wie wir es sind. Allerdings geht es uns langfristig weniger um tatsächliche Stückzahlen als um Stärke und Verlässlichkeit des Markenimages. Das bedeutet, dass wir immer etwas weniger produzieren müssen, als die Kunden nachfragen. So wie Ferrari, die momentan die stärkste italienische Sportwagenmarke ist. Wo stehen Sie mit Lamborghini in fünf Jahren? Wir sind eine Marke, die in den ersten 40 Jahren durchschnittlich nur 250 Einheiten im Jahr verkauft hat. Wir hatten nie ein richtig ausgebautes Händlernetz, daran arbeiten wir gerade sehr stark. Heute haben wir die jüngste und breiteste Modellpalette unserer Geschichte. Wir wollen wachsen, aber kontrolliert.

Kompromisslos, extrem, italienisch – so beschreibt Lamborghini-Chef Winkelmann seine Marke. Wie das aussieht, zeigt eindrucksvoll der Reventón.

WELT KOMPAKT: Ihr deutscher Konkurrent Porsche hat sein Geschäft mit Geländewagen ausgeweitet. Wäre das nicht auch reizvoll für Lamborghini?

Stephan Winkelmann: Nein. Wir bauen ausschließlich Sportwagen. Und wie steht es mit einem schnellen Viertürer? Porsche bringt ihn 2009. Wir planen so etwas im Moment nicht. Wir haben immer wieder das extrem Sportliche von Lamborghini in den Vordergrund gestellt. Kompromisslos, extrem, italienisch sind die Begriffe, die unsere Markenwerte beschreiben. Die Marke soll im Einklang mit dem Produkt stehen.

WELT KOMPAKT: Wann sehen wir Lamborghini Rennen fahren?

Stephan Winkelmann: Im nächsten Jahr soll ein sportliches Projekt von Lamborghini seinen Anfang nehmen. Allerdings wollen wir nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Wir planen einen Wettbewerb Lamborghini gegen Lamborghini, einen Markencup. Mit dem Carrera GT2 gibt es jetzt einen Porsche, der ähnliche Leistungswerte hat wie Ihr Gallardo Superleggera. Reine PS-Vergleiche sagen nicht viel aus. Wir sehen keine Gefahr, dass für unsere Marke kein Platz mehr ist.

Keine Kommentare: