Mittwoch, 28. November 2007

Traumwagen: Maserati GranTurismo

Wer einmal einen Maserati GranTurismo testen darf, gehört zu den privilegierten Journalisten der Autoszene. Die Garage Foitek AG machte es möglich, Alfa-News-Redaktor didi Klement durfte den neuen Maserati GT ausgiebig testen und probefahren.



Dabei entpuppte sich der Maserati als der klassische italienische Traumwagen mit allen Beigaben, die das sportlich schlagende Männerherz höher takten lässt. Grosser Motor mit 8-Zylinder Sound und gediegene und bequeme Sitzposition mit enormen Luxusbeigaben wie elektrische Lenkradverstellung und vieles andere mehr. Das ganze ist durchaus gewöhnungsbedürftig, zu viel Luxus kann auch verwirren. Faszinierend ist die Wirkung des sportlichen Coupés, wenn man damit den einen oder anderen Platz anfährt, um Fotos zu schiessen. Die Winterthurer Bevölkerung blieb stehen und staunte.



Das Aussehen des italienischen Traumwagens ist verblüffend modern und doch klassisch gehalten. Die gediegene Form ist vollendet und wirkt kraftvoll dynamisch in allen Facetten. Die Formgebung ist rundum abgerundet und aus allen Winkeln sieht der Maserati gut aus. Dabei ist der klassische Stil trotz der Moderne erhalten geblieben und dafür gebührt den Designern bei Pininfarina ein Extra-Tribut.

Mit dem GranTurismo hat Maserati einen würdigen Nachfolger und Erneuerer des Viersitzer-Coupés auf die grossen Räder gestellt, vor dessen Eleganz sich die Meisten Zeitgenossen verneigen. Auch wer nur auf Kleinwagen und Ökokonzepte steht riskiert einen zweiten Blick und zollt dem Konzept von Maserati und der Schönheit des neuen Sportlers volle Anerkennung.



Interessant ist auch die Geräuschkulisse, die Maserati im Coupé mitliefert. Der 8-Zylinder bringt es zu einer vollendeten Arie und die Zuhörer lassen sich gerne vom Sound faszinieren. Der 4,3 Liter grosse Leichtmetallmotor mit 8 Zylinder surrt von einem seidigen Bariton zu einem vollendeten und abgerundeten Crescendo und luftig und leicht klingt der Sound des Motors auch wieder aus. Im Maserati tönt das abgerundeter als etwa im Ferrari F430, in dem der weitgehend baugleiche Motor immer ein wenig atemlos-hysterisch ertönt und hektisch seine Kraft entfaltet.

Kein Zweifel, Maserati hat dem Motor das gediegene Cruisen beigebracht und wer mit dem Sporttourer lange Strecken auf der Autobahn zurücklegt ärgert sich nur über die Geschwindigkeitsbeschränkung, die dem Renner nicht ganz gerecht wird. Der GranTurismo bietet mit seinen 5.0 Sekungen auf 100 km/h und seiner Endgeschwindigkeit von 285 km/h weit mehr als auf Schweizer Autobahnen möglich ist und man muss sich beherschen lernen, wenn man im Maserati um die Kurven prescht. Interessant ist die Hektik, die der Maserati bei 120 km/h entwickelt, wenn man weiter Gas gibt. Der Tourer will sich sofort zügellos entfalten und mit Zwischengas schaltet die Automatik sofort einen Gang zurück um Atem zu holen für die nächste Beschleunigungsphase. Wer dann wirklich cruisen will tut gut daran, die Getriebe-Automatik abzuschalten. Denn auch im sechsten Gang beschleunigt der Maserati angemessen schnell und die Zurückschaltung der Automatik bleibt dann aus.



Die Automatik im Maserati GranTurismo gehört mit zum Feinsten, was es derzeit auf dem Markt gibt. Seidenweich und elegant geschalten, springt das Getriebe bei der langsamen Beschleunigung von Gang zu Gang. Das Automatik-Getriebe kann aber auch mehr: blitzschnell schmeisst das Getriebe bei hektischer Kraftentfaltung den Gang hinein um die Power von 405 PS auf die Hinterachse zu übertragen, wenn das von Nöten ist. Zudem kann das automatische Getriebe mit am Lenkrad montierten Schaltpadeln ausgerüstet werden, mit diesen kann man den Gang von Hand einlegen.

Aus Zeitmangel und aufgrund der Gesetze in der Schweiz konnte der Maserati im Alfa-News-Test nicht ausgereizt werden. Bei 140 km/h war Schluss aber das Motor und Getriebe und Karosserie für mehr gebaut wurden, ist jedem klar. Ein Berufskollege der Autozeitung schrieb zum Thema GranTurismo: "schon nach wenigen Kilometern entpuppt sich der Maserati als ganz formidabler Begleiter auf den langen Geraden eines erfolgreichen Berufslebens. 200 km/h bei etwa 4000 Umdrehungen im lang übersetzten sechsten Gang sind eine wunderbare Reisegeschwindigkeit. Windgeräusche gibt es nur in Spurenelementen, und auch die breiten Reifen spielen sich nicht in den Vordergrund.

Viele billigere Limousinen sind leiser, doch das Grundrauschen im GranTurismo passt zur Idee eines sportlichen Reisewagens. Der Fahrer und seine Mitreisenden fühlen tatsächlich noch die Bewegung, das Kilometerfressen, die Geschwindigkeit. Das aufwändige Fahrwerk, im Testwagen aufgerüstet mit der adaptiven Skyhook-Regelung, unterstreicht das mit einem sehr gelungenen Mix aus Federungskomfort, Geradeauslauf und Lenkungs-Feedback. Dazu passt der Zuschnitt des Innenraums: nicht limousinenartig weit, nicht roadsterhaft eng, sondern gerade so, dass man dem Beifahrer nahe ist, aber nicht zu nahe. "

Insgesamt ist der GranTurismo eine beindruckende Erscheinung. Die Instrumente sind gut platziert und sehr gut ablesbar. Der Tacho ist mit einer zusätzlichen Digitalanzeige der Geschwindigkeit ganz genau ablesbar, von der Skala her wäre der Tacho zu ungenau. Gerade beim Cruisen ist es wichtig zu wissen, ob man 117 oder 123 Kilometer schnell fährt. Merkbar ist die Geschwindigkeit nicht, dafür sorgt die gute Gestaltung des Autos und die nahezu perfekte Verarbeitung. Maserati hat in der Mitte der Konsole eine kleine Uhr platziert die für sich wohl ein Meisterwerk ist, an sich aber eher unnötig ist und billig wirkt. Auch der eine oder andere Schalter ist im Normalbetrieb gut, im Extremmodus aber total falsch konstruiert und platziert, dazu gehört die Spiegelverstellung in der Seitentüre, denn der Fahrer kommt mit dem Knie an.

Am Fahrwerk gibt es nichts zu bemängeln, die Stabilität des Maserati ist atemberaubend. Das hohe Gewicht und die ausgewogene Balance sorgen für hohe Kurvengeschwindigkeiten, von einem Limit ist keine Spur. Der Maserati arbeitet mit 51% Gewicht auf der Hinterachse und damit ist der Motor und das direkt dahinter angebrachte Getriebe optimal platziert.



Der sprichwörtlich hohe Verbrauch von Maserati ist natürlich bei heutigen Benzinpreisen ein Thema, im Testverbrauch begnügte sich der Sportwagen mit knapp 15 Liter pro hundert Kilometer. Gemessen wurde nach Tankinhalt, nicht nach Bordcomputer. Interessant ist das Festplattennavigationsgerät, mit dem kommt man sehr schnell ans Ziel, wenn das Navi sich nicht verirrt. In unserem Test wollte das Navigationssystem uns in Kloten in die Irre führen aber findige Autofahrer finden trotz falschen Navi-Angaben zum Ziel.

Der Sportwagen kostet in der Schweiz 172'600.- Schweizer Franken, die meisten Extras sind enthalten. Nicht dabei ist das Bose-Soundsystem und das ist Empfehlenswert. Dabei ist überlegener Komfort für 4 erwachsene Insassen, die auch längere Reisen entspannt unternehmen können.

In einem Tag lässt sich ein Auto nicht ausgiebig testen aber der Maserati hält, was er verspricht. Der GranTurismo ist ein sportliches Coupé der Sonderklasse, jeder Besitzer wird daran seine Freude haben. Die Farbpallette, die Extras an Farben und Felgen und vieles andere mehr runden das Kauferlebnis ab, es bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt, wenn man über genügend Mittel verfügt.

Der Garage Foitek sagen wir an dieser Stelle noch einmal besten Dank für den Testdrive, der Maserati wäre bei uns in der engerem Wahl.

http://www.foitek.ch
Auf der Testfahrt hat unser Redaktor viele Dutzend Fotos geschossen und es lohnt sich, diese anzusehen: http://www.alfa-news.ch/index.cfm?call=showbilder&id=242

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