Mittwoch, 21. November 2007

Vergleichstest 23/2007: Fiat 500, Mini und Co

Die Auto Zeitung hat den Fiat 500 1.4 16V gegen seine Konkurrenten Mini One, Renault Twingo GT und Smart Fortwo antreten lassen.

Zitat:
"Was für ein Hallo! Im Test der AUTO ZEITUNG lief der neue Fiat 500 jedem Ferrari den Rang ab. Zumindest in der Wertung Sympathien des Publikums: Schwere Business-Limousinen bremsten sich neben dem Fiat auf der Autobahn ein, um in minutenlanger Andacht zu versinken, während die dichtauf Folgenden auf der linken Spur brav darauf warteten, auch einmal freie Sicht auf die weiße Knutschkugel zu ergattern. Einer nach dem anderen."

Der Smart hat ein Problem: Sein vom Fahrer bewusst in Kauf genommenes Zweimann-Konzept lässt ihm keine Chance auf Karriere in der Test-Bewertung. Raumangebot hinten? Null Punkte. Variabilität? Wenn man nicht die Lehne des Beifahrersitzes umklappen könnte, um den knappen Kofferraum ein wenig zu erweitern – beinahe auch Null Punkte. Anhängelast? Ebenfalls null Punkte.

Bleibt der Fiat 500 – der sich vor allem, was den Kofferraum und die Fondsitzplätze anbetrifft, ein Beispiel am Mini genommen hat und hinten eher eng und unpraktisch ist. Vorn ist Wohlfühlen angesagt – wären da nicht die schmalen Sportsitze, auf denen man erst nach län-gerem Probieren eine passende Sitzposition findet. Die Qualität des 500 kann sich sehen lassen, im Interieur sieht der Fiat einfach char-mant aus, ohne durch beinahe comichafte Stilelemente wie beim Mini aufzuschneiden.

FAHRKOMFORT:
Kleinwagen müssen nicht unkomfortabel sein. Das beweisen alle Probanden. Die Unterschiede mögen im Vergleich spürbar sein – wirklich schlecht schlägt sich keiner. Besonders der Mini und der Twingo bieten reife Fahrwerke an, die weder auf Kopfsteinpflaster noch schlechter Straße, weder auf langen noch kurzen Bodenwellen die Haltung verlieren. Besonders der Mini kann sich mit seinem geringen Geräuschniveau weiter absetzen.

Der Fiat 500 folgt dem Führungsduo mit knappem Abstand. Wenn er nicht lauter und deutlich unterdämpfter (Nachwippen bei Bodenwellen, Tendenz zum Stuckern) abgestimmt wäre, könnte der kleine Italiener durchaus ins Geschehen an der Spitze eingreifen.

FAHRDYNAMIK:
Der Turbomotor des Twingo gefällt durch Drehfreude, Kraft und Laufkultur. Der Fiat 500 ist quicklebendig, dreht gern und sägt dabei kernig laut. Der Mini sticht nicht besonders durch Kraft hervor, ist aber ausgewogen, drehfreudig und kultiviert.

Die Spanne ist groß: 3710 Euro und damit 63 Punkte liegen zwischen dem Mini und dem Smart. Der ForTwo ist damit für viele Leute immer noch zu teuer – der Mini trotz Sparsamkeit und geringen Wertverlusts ebenfalls. Der Renault Twingo verliert eindeutig zu viel an Wert – bleibt der Fiat. Für viele ist er vielleicht der schönste Kompromiss.

FAZIT - Johannes Riegsinger
Ein schwieriger Wettstreit. Und das nicht einmal, weil es keinen klaren Sieger gäbe: Der Mini setzt sich deutlich vor die Konkurrenz aus Frankreich, Italien und Deutschland. Knifflig wird die Sache dann, wenn Leidenschaften ins Spiel kommen. Diese Autos wecken nämlich Emotionen. Vornweg der neue Fiat 500, der jetzt schon als Publikumsliebling gelten kann.

Aber natürlich lässt auch die Mini-Gemeinde nicht locker. Und auch die Smart-Community will partout nicht vom skurrilen Zweimann-Konzept lassen. Selbst der inzwischen sehr rationale Twingo hat immer noch eine Menge Pfiff. Am besten wäre ja, man könnte sie einfach alle haben.

http://www.autozeitung.de/online/render.php?render=0088637

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