Sonntag, 31. August 2008

Steht Neid oder der Autohass hinter der Offroader-Verbotsinitiative?

Spät aber doch noch hat die Autobranche eine Informationskampagne gestartet, um über die gerade von den Jungen Grünen eingereichte Offroader-Initiative zu informieren. Im Sonntagsblick von heute 31. August 2008 hat Max Nötzli, ehemaliger Cheredaktor der Automobil Revue und heute Präsident der Vereinigung der Automobil Importeure die Initiative verurteilt weil damit die Neider ihre Stimme abgeben können.

Zitat aus dem Interview im Sonntagsblick:
"Für Max Nötzli (63) ist die Offroader-Initiative ein rotes Tuch. Der Präsident der Autoimporteure fürchtet um die Ferraris und Maseratis auf Schweizer Strassen.Stolz Max Nötzli mit seinem Morgan +8: «CO2 ist kein Dreck.» (Karl-Heinz Hug)

Herr Nötzli, 120000 Schweizer wollen Offroader am liebsten verbieten. Der Ärger über schwere Autos ist offenbar gross.
Max Nötzli: Die Unterschriftensammlung war in diesem Fall keine Kunst. Der Neidfaktor war entscheidend: Unterschrieben haben Leute, die nicht begreifen, dass jemand Freude an schönen Wagen haben und für einen Aston Martin 300 000 Franken ausgeben kann.

Es geht doch nicht um Neid. Die Initiative will schlicht und einfach übermotorisierte Fahrzeuge verbieten.
Das ist eine Mogelpackung. Die Leute haben ihre Stimme gegeben, weil sie glauben, damit verschwänden nur Offroader von der Strasse. Es geht aber um viel mehr. 800 heute zugelassene Modelle würden verboten. Marken wie Ferrari, Maserati, Rolls-Royce oder Bentley dürften in der Schweiz nicht mehr verkauft werden. Damit würden internationale Handelsverträge verletzt.
Es ist doch gut, dass die Initiative so formuliert ist, dass sie alle Dreckschleudern erfasst.
Der Ausdruck «Dreckschleuder» ist verfehlt. CO2 ist kein Dreck, sondern Teil der Luft, die wir atmen.
Die Initiative senkt auch den Grenzwert für Feinstaub.
Richtig. Allerdings ist der Grenzwert so tief angesetzt, dass selbst einige Motoren mit modernster Dieseltechnologie betroffen wären. Ich habe nichts dagegen, dass Autos sauberer werden. Aber in der Schweiz einen Sonderzug zu fahren, ist daneben. Europaweit werden die Grenzwerte für den CO2-Ausstoss massiv verschärft. Die Initiative ist unnötig.
Warum regen Sie sich so auf, wenn die Einschränkungen sowieso kommen?
Die Initiative verunsichert die Konsumenten. Die Leute wissen nicht, ob sie bestraft werden, wenn sie heute ein schönes, grosses Auto kaufen. Denn vielleicht dürfen sie später nur noch mit Tempo 100 fahren. Das macht den Markt kaputt. Die betroffenen Autos würden extrem an Wert verlieren. Abermillionen an Volksvermögen gehen zum Teufel.
Das betrifft nur eine Elite. Nein. Auch Familienvans und Kombis werden von der Initiative erfasst.
Es ist doch Unsinn, mit einem Offroader in der Stadt herumzukurven oder damit die Kinder in die Schule zu bringen. Die Wahl des Autos ist ein freier Entscheid. Jeder merkt selber, dass er das falsche Auto fährt, wenn er keinen Parkplatz findet oder zu viel fürs Benzin bezahlt. Wir wollen uns nicht von irgendwelchen Grünen vorschreiben lassen, welches Auto wir fahren dürfen. Die Initiative kommt aus einer extremen Ecke. Das sind absolute Autohasser.
Immerhin kommt jetzt die Diskussion in Gang.
Das Thema Umwelt ist längst auf der Agenda. Die Initiative bewirkt nur, dass sich die Leute nicht mehr trauen, ein neues Auto zu kaufen. Mit der Folge, dass sie länger mit ihrem alten Auto herumfahren, das viel dreckiger ist als ein neues Modell.

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