Der TagesAnzeiger hat in der Autoseite vom Dienstag einen Artikel zum Lamborghini und bringt die Story, warum der Lamborghini boomt.
Einige Zitate:
"Der sportlichen Audi-Tochter geht es besser denn je. Doch hohe Stückzahlen sind nicht das erste Ziel von «Il Presidente» Stefan Winkelmann. Und eine dritte Baureihe ist nicht geplant.
Lamborghini boomt. Das verdankt die sportliche Audi-Tochter vor allem dem Gallardo, der jetzt in einer überarbeiteten Fassung mit 40 PS mehr Leistung, aber 20 Prozent weniger Verbrauch und einem nochmals geschärften Design an den Start geht.
Kein Auto belegt den Aufstieg Lamborghinis von der kleinen Bastelbude zum seriösen Sportwagenhersteller besser als der Gallardo, der Tieffl ieger aus Norditalien: Mit viel Schützenhilfe der Konzernmutter Audi entwickelt, bietet er nicht nur mehr Qualität und Zuverlässigkeit als all die Sportler vor ihm. Er ist auch der erste Bestseller in der Firmengeschichte: Nicht umsonst sind seit seinem Debüt im Jahr 2003 fast 7500 Exemplare gebaut worden. Damit fahren mittlerweile beinahe mehr Gallardo über die Strassen, als in den 40 Jahren davor Lamborghinis aus den Werkshallen in Sant'Agata gerollt sind.
So viel Spass wie die Kunden im Gallardo haben, so viel Freude dürfte Lamborghini mittlerweile auch der «Mutter» in Ingolstadt machen: Denn nachdem Lamborghini in den ersten 40 Jahren im Durchschnitt keine 300 Autos pro Jahr verkaufte, hat «Il Presidente» Stefan Winkelmann im letzten Jahr mit 2407 Auslieferungen einen weiteren Rekord aufgestellt und gegenüber 2006 noch einmal 15 Prozent zugelegt. Gleichzeitig sei der Umsatz um 35 Prozent und der Gewinn sogar um 160 Prozent gestiegen. Reich werden kann Audi damit noch nicht, doch immerhin haben die Italiener so knapp 50 Millionen Euro nach Ingolstadt überwiesen.
Möglich macht das die jüngste und breiteste Modellplatte, die Lamborghini je hatte und die Winkelmann mit nur drei Worten beschreibt: «Kompromisslos, extrem, italienisch.» Mit so viel Rückenwind stellen Winkelmann viele die Frage, wann er denn den Erzrivalen Ferrari schlagen wolle. Nur halb im Spass hakt er das als «längst erledigt» ab: «Bei der Höchstgeschwindigkeit sind wir doch schon vorn.» Bei den Stückzahlen allerdings sieht das noch anders aus. Aber darauf liege auch nicht sein Augenmerk, kontert der schnelle Chef: «Wir wollen nicht die meisten Autos verkaufen, sondern das beste Image und die höchste Profi tabilität erreichen.»
Dennoch lässt in Sant'Agata keiner einen Zweifel daran, dass das Wachstum weitergehen wird. Selbst wenn aber irgendwann sogar mal eine zweite Schicht eingeführt werden sollte und die Produktionsziffern dann verdoppelt würden, fürchten die Italiener nicht um ihre Exklusivität. «Das ist nicht allein eine Frage der absoluten Stückzahl», sagt Design-Chef und Brand-Direktor Manfred Fitzgerald, sondern da geht es auch um die Verteilung: «Wenn man in Miami oder South Kensington an jeder Ecke einen Lamborghini sieht, dann haben wir ein Problem. Aber es gibt noch so viele weisse Flecken auf der Welt», sagt er mit Blick auf Südamerika, Asien und Osteuropa. Nicht umsonst will sein Chef Winkelmann das Händlernetz weiterausbauen und von heute gut 100 auf etwa 140 Partner vergrössern. Trotz allem aber gilt für ihn eine Devise: «Wir werden immer etwas weniger Autos bauen, als wir verkaufen könnten.» Denn nur so bleibe die Begehrlichkeit gewahrt.
Wer zu lange warten muss oder sich keinen Lambo leisten kann, dem helfen die Italiener mit immer mehr Accessoires. Denn der Name Lamborghini steht längst nicht mehr nur für Autos. «Das ist auch ein Lebensstil», so Winkelmann mit Blick auf eine immer weiter wechselnde Kollektion von Highspeed-Laptops bis zur Freizeitbekleidung, in der sich auch der Chef persönlich präsentiert. Diese Sparte ist ihm ausgesprochen wichtig: «Zwar sind gute zehn Millionen Umsatz noch bescheiden. Doch die Marge ist mit der von den Autos nicht zu vergleichen», frohlockt Winkelmann, der in Las Vegas demnächst den ersten reinen Merchandising-Store seiner Marke eröffnet.
Natürlich weckt der Erfolg der Marke bei vielen Fans die Hoffnung auf eine dritte Baureihe, über die bei Lamborghini schon seit Jahren spekuliert wird. Die einen träumen von einem sportlichen Geländewagen im Geist des LM002, der über dem Porsche Cayenne Turbo spielen könnte. Und die anderen sehnen sich nach einer Neuaufl age des Miura, die Lamborghini vor ein paar Jahren schon mal mit einer Studie angeteasert hat. Doch einmal mehr muss Winkelmann die Fans enttäuschen. «Noch eine Modellreihe können wir uns nicht leisten, dafür sind wir zu klein.» Dass es deshalb aber über logische Konsequenzen wie den zum Jahresende erwarteten Gallardo LP 560-4 Spyder nichts Neues mehr geben wird, ist ein Irrtum, sagt Winkelmann und erinnert an Derivate wie den Superleggera oder den Reventón. «Diese Autos zeigen: Wir sind immer für eine Überraschung gut!» [TA | 03.06.2008]"
Der ganze Artikel: http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/auto/luxuswagen/880333.html
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